Soziale Kompetenz

Posted on April 16, 2008


Die Liste der Links, zu denen ich bloggen will, wird immer länger und länger, und ich komme einfach nicht hinterher…

Heute geht es mir hierum:

Fies, aber beliebt

Als ich das las, musste ich sofort an ein Schlagwort denken: Soziale Kompetenz. Immer mal wieder, wenn ich eine unbequeme Minderheitenmeinung verteidige und nicht einsehe, dass ich nachgeben soll, nur weil die Mehrheit ohne überzeugende Begründung anderer Auffassung ist, wird mir diese nämlich vorgeworfen. Manchmal wird sie an deutlichen Formulierungen meinerseits festgemacht, obwohl diese in der Regel weit hinter dem zurück bleiben, was mir in solchen Diskussionen an den Kopf geworfen wird (wer keine Argumente hat, greift nämlich gerne auf persönliche Beleidigungen zurück). Erstaunlicherweise tritt dieses Phänomen nie dann auf, wenn mir ausnahmsweise einmal die Mehrheit zustimmt…

Dabei erklärt der Artikel es doch ganz einfach: Wer beweist hier soziale Kompetenz: Der Mobber oder der Gemobbte? Genau. Soziale Kompetenz ist die Fähigkeit sich einzuordnen, genauer: Zu führen oder sich führen zu lassen.

Und dann musste ich wiederum noch einmal an diesen Artikel hier denken:

„Wohlfühl-Kuschel-Pädagogik geht Jungs gewaltig auf die Nerven“

Kinder im Vor- und Grundschulalter sind noch nicht so gut darin, andere mittels Gruppendynamik zu mobben. Sie legen die soziale Hackordnung mit Hilfe körperlicher Gewalt fest. Wenn man sie lässt, heißt das… Herr Bergmann benennt die Pfadfinder als Gegenentwurf zur modernen „Kuschel-Pädagogik“, da Jungen nur noch dort Körperlichkeit erfahren könnten (zum Bund geht es ja erst mit 18). Vielleicht geht es ihm aber auch um deren klar festgelegte Hackordnungen? Vertritt er die Ansicht, dass Jungen – vielleicht auch Menschen allgemein – diese brauchen? Hat er damit Recht?

Mobbing ist ein Phänomen, das praktisch in jeder Gruppe Menschen zu beobachten ist. Es ist die menschliche Natur.

Und „Bully“ ist doch auch nur ein anderes Wort für „Führungspersönlichkeit“, nicht wahr?

Was soziale Kompetenz anbetrifft, so schauen wir uns doch einfach einmal an, welche Personengruppe diese Eigenschaft am exemplarischsten vorführt: Richtig – die Politiker! Sachverstand mag ja eine gewisse Hilfe sein, ist aber sicherlich keine Notwendigkeit (und wurde in unserer großen Vorbildnation, den USA, längst durch Geld ersetzt). Tatsächlich geht es in der Politik beinahe ausschließlich darum, andere Menschen davon zu überzeugen, einen zu unterstützen – soziale Kompetenz in Reinform.

Bei diesen Vorbildern bleibe ich doch gerne sozial inkompetent.